zurück zur Micha Initiative Siegen geht's hier

Montag, 14. Januar 2013

no longer a slum dog

- das ist der Titel des Buches, das mich zur Zeit jeden Morgen fasziniert. Ich lese immer nur einen Abschnitt, mehr Zeit habe ich nicht - und mehr verkrafte ich auch nicht. Das Buch beschreibt die allgemeine Situation, aber auch Einzelschicksale der Dalit, der "Kastenlosen" in Indien. Diesen Menschen wird von Beginn ihres Lebens an eingetrichtert, dass die Ungerechtigkeit, die sie erfahren, und das schwere Los, das sie haben, die gerechte Strafe für ihre Verfehlungen im früheren Leben sind. Auch eine Auffassung von Gerechtigkeit. Beim Lesen werde ich dankbar. Dankbar, dass Gospel for Asia (der Gründer K.P. Yohanan ist Autor des Buches) die so andere Gerechtigkeit Gottes lebt. "Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist (...), nämlich Liebe üben (...)". Dieses Buch fordert mich einmal mehr dazu heraus!
Wer neugierig geworden ist, kann es hier beziehen (im Moment nur auf Englisch verfügbar).

Donnerstag, 10. März 2011

Was an Bio-Sprit positiv sein kann...

Am Mittwoch musste ich tanken. Das soll vorkommen. Allerdings musste ich ziemlich dringend tanken und war sehr weit entfernt von der Tankstelle meines Vertrauens. Die nächstgelegendsten Tankstellen waren eine Aral - teuer und mit automatischem Bio-Sprit - und eine No-Name-Tanke. Bis zur letzteren kam ich gerade so. Der kritische Blick auf die Zapfsäulen enthüllte mir deutlich weniger Verwirrung als anderswo. Aber ganz schlau wurde ich auch nicht daraus. Weit und breit keine Bio-Sprit- oder E10-Kennzeichnung.
Trotzdem, tanken war mehr als nötig, wenigstens ein paar Liter. An der Kasse ein junger Mann, der mich freundlich begrüßt. "Ich habe doch jetzt nicht unwissentlich E10 getankt?" frage ich. Der ältere Herr, der gerade gehen will, bleibt stehen und wirft mir einen Blick zu. "Nein", sagt der junge Mann, "das haben wir noch gar nicht." "Das ist gut", sage ich. Der ältere Herr lauscht immer noch.
"Was fahren Sie denn?" fragt der junge Mann. "Den Golf?" "Ja", sage ich. "Der verträgt das aber", meint er.
Dem älteren Herrn ist anzusehen, was er denkt. "Typisch Frau..." Aber mir geht es ja gar nicht um meinen Motor und meine Schläuche (bzw. die meines Autos) bei der ganzen Sache.
"Ach", sage ich, "mein Golf würde das schon aushalten. Aber ich nicht."
Die beiden Männer schauen mich an.
"Mit Lebensmitteln tanken", sage ich, "das kann ich einfach nicht. Das finde ich ziemlich abartig."
Damit erreiche ich zwei Dinge: der ältere Herr verlässt den Verkaufsraum. Mit dem jungen Mann tausche ich noch einige Argumente gegen Bio-Sprit aus. Keine Auto-Argumente, wohlgemerkt. Die neu hinzugekommene Kundschaft hört mit.
Was positiv ist an E10? Die politische Diskussionen in den Tankstellen, die man darüber führen kann....

Samstag, 26. Februar 2011

Mein Handy und Gerechtigkeit

Nach der Lektüre der Beilage meiner Samstagszeitung komme ich ins Grübeln. Über mein Handy. Einerseits habe ich gedacht, wie gut, dass ich seit wer weiß wie vielen Jahren immer noch mein altes ***-Handy benutze. Cover und Keypad musste ich zwar schon ein paar mal austauschen, der Akku ist auch nicht mehr der jüngste, aber... bevor ich mich zu sehr freuen kann, lese ich in der Beilage einen kurzen Hinweis zu dem Film "Blutige Handys". Es geht um den Abbau von Mineralien in der Demokratischen Republik Kongo, die essentiell für die Herstellung eines Handys und anderer Elektronik-Artikel sind. Zum Teil mit bloßen Händen graben Kinder und Erwachsene diese Mineralien aus der Erde, in Minen, deren Betrieb nicht immer legal ist und meistens mit Landraub, Zwangsarbeit und sexueller Gewalt einhergeht. Der Regisseur telefoniert mit einem Handy deselben Herstellers, von dem auch mein Uralt-Handy stammt. Er wollte wissen, wo die Einzelteile für sein Handy herkommen. Und stieß auf diese Minen im Kongo. Der Hersteller hat sich auf Anfrage hin nicht weiter dazu geäußert. Hm. Der Film wird am 28.02. im WDR um 7:20 Uhr ausgestrahlt. Und ich werde mein altes Handy noch eine ganze Weile behalten...
Was man sonst mit seinem alten Handy tun kann, erfährt man hier

Montag, 14. Februar 2011

Warum ich nicht neutral sein kann

Das häufigste Argumen, das man hört, wenn man soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit oder die Umsetzung der Milleniumsziele in ein Gespräch einbringt, ist: "Ach, weißt du, ich bin halt nicht politisch..."
Man kann nicht nicht politisch sein. "Politik ist die Kunst, in einer Gemeinschaft zusammenzuleben." (John Stott) Wenn dieses Zusammenleben in irgendeiner Form nicht funktioniert, dann können und dürfen wir nicht neutral sein.
Hier kannst du deinen Grund, warum du nicht neutral sein kannst, einbringen: